Dienstag, 31. Juli 2018
Erwachen
So, da bin ich wieder. Ich hatte die letzten Tage viel zu tun, aber hier ist meine nächste Geschichte. Es tut mir Leid, dass mein letzter Beitrag etwas trockener war, aber ich wollte etwas Kontext für euch schaffen. Nachdem ich auf die weiterführende Schule gewechselt bin, habe ich gedacht, dass meine Lage etwas besser werden würde, doch das war nur bedingt der Fall. Einige meiner ehemaligen Klassenkameraden sind ebenfalls auf meine neue Schule gewechselt und kamen sogar in meine Klasse. Mein Ruf sprach sich herum und ich habe garnicht erst versucht neue Freunde zu finden. In den Pausen saß ich alleine irgendwo und las Bücher. Ich war begrenzt gut im lesen, aber ich habe es geliebt mich in eine fantastische und fiktionale Welt voller Magie zu flüchten. So kam es auch zur ersten Situation, in der mein Schulterteufel hervorkam. Ich war noch in der fünften Klasse und saß in einer der Pausen in der Cafeteria, um dort eines meiner Bücher zu lesen.
»Na? Du sitzt hier. Alleine. Liest ein Buch. Hast wohl keine Freunde, oder?«
"Was? Wer bist du? Oder eher: was bist du?"
»Ich habe viele Namen: Luzifer, Beelzebub, Satan, aber du kannst mich Mephistopheles nennen. Wenn dir das zu lang ist, geht auch Mephisto oder Meph.«
"Ehm... was? Warum sollte der Teufel sich mir vorstellen? Du bist doch nur eine Einbildung von mir, oder?"
»Weißt du: ob ich wirklich der Teufel bin, oder nur in deiner Vorstellung existiere, läuft für dich auf dasselbe hinaus. Ich werde dir dein Leben schwer machen.«
"Aber warum ich? Warum bin ich besonders? Kannst du nicht Leute belästigen, die es verdient haben?"
»Bevor ich dir auf alles antworte, solltest erstmal wissen, dass zwar du mich hören kannst, aber die anderen können das nicht. Für alle anderen redest du also gerade mit der Luft. Und jetzt schau mal nach links. Siehst du die Mädchengruppe da vorne? Die kommen geradewegs auf dich zu. Sie sind in einer Parallelklasse von dir. Wahrscheinlich haben sie von dir gehört und wollen sich über dich lustig machen. Wimmel sie ab. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das besser für dich ist.«
'Hey, was liest du da?'
"Ehm... nichts."
'Das sieht nicht nach nichts aus.'
"Naja... ist nur ein Buch... ich wollte gerade sowieso aufhören es zu lesen"
'Worum geht es denn in dem Buch?'
"Ich glaube, ich muss jetzt in die Klasse."
'Aber die Pause ist noch nicht vorbei.'
"Ja... trotzdem..."
»Siehst du, wie einfach es sein kann, anderen Leuten aus dem Weg zu gehen? Das ist die einzige Möglichkeit, von anderen nicht verletzt zu werden.«
"Ja..."

So lernte ich meinen Schulterteufel kennen. Hoffentlich fandet ihr diesen Eintrag etwas weniger langweilig als den Eintrag zuvor (zumindest habe ich es so empfunden). Hoffentlich habt ihr einen schönen Tag und seit etwas offener als ich.

Liebe Grüße,
C.

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