Mittwoch, 25. Juli 2018
Die Einschulung
c1nn4, 20:24h
Zur Zeit wohne ich in einer relativ großen Stadt mit einigen Hunderttausend Einwohnern. Das war aber nicht immer so. Bevor ich hier hin gezogen bin, habe ich zuerst in einer deutschen Kleinstadt und danach in Libyen gelebt, doch dazu erzähle wann anders mal mehr. Als ich im Alter von 6 Jahren in diese "Großstadt" gezogen bin, kannte ich hier niemanden und hatte keinen Anschluss an die anderen Kinder. Ich wusste nicht, wie ich neue Freunde an der Grundschule finde und ließ mich sehr leicht von den anderen provozieren und ärgern, was diese regelmäßig ausgenutzt haben. Ich habe es geschafft mich im ersten Jahr meiner Schullaufbahn zum Außenseiter und Sonderling zu machen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum ich den letzten Satz so formuliert habe, als ob ich mir selbst die Schuld an der ganzen Sache geben würde. Naja, weil ich genau das tue. Das war für mich rückblickend der Zeitpunkt, an dem mein Schulterteufel anfangen sollte hervorzukommen. Ich war ein wirklich anstrengendes Kind und war zudem etwas dicker, was beides große Angriffsflächen für mich waren. Damals wusste ich mir aber nicht zu helfen, sodass ich die Schuld an mir gesucht habe und meinen Zorn in mich hineingefressen habe. Es gab damals Phasen, in denen ich tagelang nichts gegessen habe, in der Hoffnung für die anderen eine kleinere Zielscheibe abzugeben. Ich habe mit niemanden über meine Probleme geredet, weil ich gedacht habe, dass ein Erwachsener die anderen Kinder nicht davon abhalten kann, über mich herzuziehen. Es gab damals 3 Sachen, die mich davor gerettet haben, komplett wahnsinnig zu werden: Tennis, meine 3 besten Freunde und die Pfadfinderei. Tennis habe ich leider wenige Jahre später abgebrochen und zu meinen damaligen 3 besten Freunde habe ich seit Jahren kein Kontakt mehr. Den Pfadfindern beizutreten war eine der besten Sachen, die ich in meinem Leben getan habe und ich bin immer noch ein Mitglied in meinem Pfadfinderstamm, aber dieses Thema verdient seinen eigenen Blogeintrag. Wenn ich euch einen Rat mitgeben darf: sucht euch einen Ausgleich. Etwas an dem ihr euch festhalten könnt, wenn alles schiefzulaufen scheint und redet mit anderen. Sprecht mit Personen, denen ihr vertrauen könnt, über eure Probleme und versucht zwar immer an euch zu arbeiten, doch das heißt nicht, dass ihr immer an allem Schuld seid. Da ich die Blogeinträge relativ kurz halten will, war es das für heute. Ich hoffe, dass ihr ein bisschen über meine Worte nachdenken könnt und ich wünsche euch einen schönen Tag.
Liebe Grüße,
C.
Liebe Grüße,
C.
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