Freitag, 3. August 2018
Die Pfadfinder
Es wird Zeit über die Pfadfinderei zu reden. Wie ich schon erwähnt habe, bin ich den Pfadfindern früh beigetreten. Durch Zufall haben wir die Internetseite eines Pfadfinderstammes entdeckt und ich wurde von meinen Eltern zu einem Probetreffen dort hin geschleppt. Ich war damals ein kleines, anstrengendes Kind mit zu viel Energie (was ich eigentlich heute immer noch bin). Die Pfadfinder waren perfekt für mich. Die jüngsten Kinder bei den Pfadfindern werden Wölflinge genannt und sind in der sogenannten Meute. Die Meute hat sich wöchentlich getroffen und die Meutenführungen haben Programm mit viel Bewegung für die Kinder vorbereitet. Ich wurde trotz meiner besonderen Art dort mit offenen Armen empfangen und hatte sehr viel Spaß. Die Meutenstunden haben einen sehr guten Ausgleich zu meiner sonst langweiligen Woche gebildet. Wir haben Spiele gespielt, haben gebastelt und waren an einigen Wochenenden im Jahr auf Lagern. Das heißt, dass wir mit Zeltplanen und Verpflegung an bestimmte Orte gefahren oder gewandert sind, um dort über das Wochenende zu Zelten. Richtig gehört: keine Kekse backen, keinen Omas über die Straße helfen und keine Abzeichen sammeln. Ich bin es wirklich Leid, dass die Leute immer das amerikanische Klischee der Pfadfinder im Kopf haben. Als ich 10 oder 11 wurde, wurde ich zu einem Sippling und ich kam mit ein paar anderen Leuten in eine Sippe. In der Sippe plant die Sippenführung etwas komplexeres Programm, beispielsweise Seifenkisten bauen oder ähnliches. Zu der Zeit hatte ich eine emotional schwierige Phase und ich habe mich anfangs nicht in die neue Gruppe eingefunden. Nach einiger Zeit in der Sippe änderte sich das jedoch schlagartig: ich wurde offener, verantwortungsbewusster und lustiger. Das beste an den Pfadfindern ist, dass jeder aufgenommen wird, egal wie schräg er auch ist. Ich bekam durch die Pfadfinder die neue Chance und die neuen Freunde, die ich damals so dringend brauchte. Als ich älter wurde, habe ich beschlossen Meutenführung zu werden und genau das tat ich. Ich übernahm Verantwortung über die kleinen Wölflinge in der Meute und konnte für sie so da sein, wie meine Meutenführung für mich da war. Die Zeit verging und ich wurde zu einem R/R. Die Ranger und Rover (R/R) sind die ältesten Mitglieder in einem Pfadfinderstamm und übernehmen die meiste Verantwortung mit so etwas, wie zum Beispiel der Planung von Lagern. Es kam eine weitere Meutenführung dazu, sodass wir nun zu zweit arbeiteten. Als ich anfing mich auf das Abitur vorzubereiten, hatte ich für die Meute keine Zeit mehr und ehe ich mich versah, war ich nurnoch eine ehemalige Meutenführung. Obwohl ich nurnoch unregelmäßig in meinem Stamm aktiv bin, habe ich den Pfadfindern die besten Jahre meines Lebens zu verdanken und wenn ich euch etwas mitgeben darf, dann dass ihr euch etwas suchen solltet, was Pfadfinder für mich waren. Eine Beschäftigung in die ihr eure Liebe und eure Energie hineinstecken könnt und Freude zurückbekommt. Hoffentlich konnte ich irgendjemanden hiermit aufmuntern.

Liebe Grüße,
C.

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