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Dienstag, 31. Juli 2018
Der Namenlose
c1nn4, 06:26h
Das ist die Geschichte, wie ich meinen besten Freund kennengelernt habe. In einem Winter, der mittlerweile viele Jahre her ist, wurde ich auf die Geburtstagsfeier von dem Bruder eines Freundes eingeladen (da ich keine echten Namen nenne, heißt das Geburtstagskind Mark). Es war sozusagen Pflicht, dass ich zu Marks Feier ging, da er es mir sonst übel nehmen würde. Also tauchte ich an dem vereinbarten Tag bei der Bowlingbahn auf, an der wir uns treffen wollten. Wir hatten eine nette Zeit beim bowlen und ich lernte ein paar neue Leute kennen, die wahrscheinlich aus Marks Schule kamen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon auf der weiterführenden Schule und war in etwa 14 Jahre alt, während Mark noch auf die Grundschule ging. Die Feier ging zu Ende und das Wochenende kurz danach auch. Als ich am Montag an der Bushaltestelle stand, um wie immer zur Schule zu fahren, bemerkte ich, dass ich eine Person, die dort wartete, erkannte. An der Haltestelle stand ein Junge von Marks Feier. Ich konnte mich nicht mehr an seinen Namen erinnern, aber da ich es unhöflich fand nichts zu sagen, ging ich auf ihn zu und begrüßte ihn mit einem einfachen "Hi". Er tat dasselbe und wir unterhielten uns etwas oberflächlich über dies und das. Bis zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben, habe ich wenig mit anderen Menschen geredet und deswegen war es für mich sehr ungewöhnlich und unangenehm mit dem Jungen, dessen Namen ich vergessen hatte, während der gesamten Busfahrt über oberflächliche Themen zu reden. Dadurch, dass er zwei Haltestellen vor mir Ausstieg wusste ich auf welches Gymnasium er ging und das war eine ganze Zeit lang das einzige, das ich über ihn wusste. Am nächsten Tag passierte exakt dasselbe, sowie den Tag darauf und ich fing an diesen Jungen zu hassen. Ich habe versucht Gesprächen mit ihm aus dem Weg zu gehen und habe versucht nicht neben ihm im Bus zu sitzen. Um das folgende zu verstehen, muss ich an dieser Stelle leider nochmal weiter ausholen: mein Bruder hatte mir damals in diesem Zeitraum ein MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) Spiel gezeigt, in dem du mit 4 wildfremden Leuten gegen 5 andere Spieler spielen konntest. Ich war damals etwas frustriert davon, dass ich mich mit niemanden über das Spiel austauschen und immer nur alleine spielen konnte. Nun, zurück zur ursprünglichen Geschichte: während eines meiner Gespräche mit dem Jungen habe ich dieses Spiel erwähnt, woraufhin er sagte, dass er dieses Spiel auch spielt. Meine Meinung über ihn änderte sich schlagartig. Wir haben dieses Spiel stundenlang zusammen gespielt und wenn wir uns sahen, haben wir nurnoch über dieses Spiel geredet. Die Zeit verging und nachdem wir fast ein halbes Jahr befreundet waren, kannte ich immer noch nicht seinen Namen. Wir haben uns immer nur mit "Hi" oder "Hey" angesprochen. Da mir das alles zu unangenehm wurde, ging ich eines Morgens auf ihn zu uns sagte "Hey. Es ist mir vielleicht etwas peinlich das zuzugeben, aber ich kenne deinen Namen nicht. Ich habe ihn mir anfangs nicht gemerkt und es war mir zu peinlich nachzufragen und naja, jetzt sind wir seit einem halben Jahr befreundet". Ich hatte an dieser Stelle mit vielen Reaktionen gerechnet, aber ich war überrascht, als er anfing zu lachen. Ich fragte ihn, warum er denn lacht. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, sah er mich an und meinte nur: "Ich habe auch absolut keine Ahnung wie du heißt. Ich wollte dich die ganze Zeit fragen, kam mir aber dann immer zu dumm vor. Meine Name ist Michel und wie war dein Name?". Durch Michel habe ich noch ein paar andere Leute kennengelernt und ich habe mir so einen Freundeskreis aufgebaut, in dem ich mich wohl fühle. Im Nachhinein finde ich diese Geschichte sehr lustig, weswegen ich sie mit euch teilen wollte. Zwar war die Geschichte nicht sehr lehrreich, aber eine Sache solltet ihr euch mitnehmen: wartet nicht zu lange und handelt manchmal impulsiv, auch wenn man sich nicht traut oder dumm vorkommt. Ich hoffe, dass ich hiermit euren Tag etwas aufheitern konnte.
Liebe Grüße,
C.
Liebe Grüße,
C.
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Erwachen
c1nn4, 04:23h
So, da bin ich wieder. Ich hatte die letzten Tage viel zu tun, aber hier ist meine nächste Geschichte. Es tut mir Leid, dass mein letzter Beitrag etwas trockener war, aber ich wollte etwas Kontext für euch schaffen. Nachdem ich auf die weiterführende Schule gewechselt bin, habe ich gedacht, dass meine Lage etwas besser werden würde, doch das war nur bedingt der Fall. Einige meiner ehemaligen Klassenkameraden sind ebenfalls auf meine neue Schule gewechselt und kamen sogar in meine Klasse. Mein Ruf sprach sich herum und ich habe garnicht erst versucht neue Freunde zu finden. In den Pausen saß ich alleine irgendwo und las Bücher. Ich war begrenzt gut im lesen, aber ich habe es geliebt mich in eine fantastische und fiktionale Welt voller Magie zu flüchten. So kam es auch zur ersten Situation, in der mein Schulterteufel hervorkam. Ich war noch in der fünften Klasse und saß in einer der Pausen in der Cafeteria, um dort eines meiner Bücher zu lesen.
»Na? Du sitzt hier. Alleine. Liest ein Buch. Hast wohl keine Freunde, oder?«
"Was? Wer bist du? Oder eher: was bist du?"
»Ich habe viele Namen: Luzifer, Beelzebub, Satan, aber du kannst mich Mephistopheles nennen. Wenn dir das zu lang ist, geht auch Mephisto oder Meph.«
"Ehm... was? Warum sollte der Teufel sich mir vorstellen? Du bist doch nur eine Einbildung von mir, oder?"
»Weißt du: ob ich wirklich der Teufel bin, oder nur in deiner Vorstellung existiere, läuft für dich auf dasselbe hinaus. Ich werde dir dein Leben schwer machen.«
"Aber warum ich? Warum bin ich besonders? Kannst du nicht Leute belästigen, die es verdient haben?"
»Bevor ich dir auf alles antworte, solltest erstmal wissen, dass zwar du mich hören kannst, aber die anderen können das nicht. Für alle anderen redest du also gerade mit der Luft. Und jetzt schau mal nach links. Siehst du die Mädchengruppe da vorne? Die kommen geradewegs auf dich zu. Sie sind in einer Parallelklasse von dir. Wahrscheinlich haben sie von dir gehört und wollen sich über dich lustig machen. Wimmel sie ab. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das besser für dich ist.«
'Hey, was liest du da?'
"Ehm... nichts."
'Das sieht nicht nach nichts aus.'
"Naja... ist nur ein Buch... ich wollte gerade sowieso aufhören es zu lesen"
'Worum geht es denn in dem Buch?'
"Ich glaube, ich muss jetzt in die Klasse."
'Aber die Pause ist noch nicht vorbei.'
"Ja... trotzdem..."
»Siehst du, wie einfach es sein kann, anderen Leuten aus dem Weg zu gehen? Das ist die einzige Möglichkeit, von anderen nicht verletzt zu werden.«
"Ja..."
So lernte ich meinen Schulterteufel kennen. Hoffentlich fandet ihr diesen Eintrag etwas weniger langweilig als den Eintrag zuvor (zumindest habe ich es so empfunden). Hoffentlich habt ihr einen schönen Tag und seit etwas offener als ich.
Liebe Grüße,
C.
»Na? Du sitzt hier. Alleine. Liest ein Buch. Hast wohl keine Freunde, oder?«
"Was? Wer bist du? Oder eher: was bist du?"
»Ich habe viele Namen: Luzifer, Beelzebub, Satan, aber du kannst mich Mephistopheles nennen. Wenn dir das zu lang ist, geht auch Mephisto oder Meph.«
"Ehm... was? Warum sollte der Teufel sich mir vorstellen? Du bist doch nur eine Einbildung von mir, oder?"
»Weißt du: ob ich wirklich der Teufel bin, oder nur in deiner Vorstellung existiere, läuft für dich auf dasselbe hinaus. Ich werde dir dein Leben schwer machen.«
"Aber warum ich? Warum bin ich besonders? Kannst du nicht Leute belästigen, die es verdient haben?"
»Bevor ich dir auf alles antworte, solltest erstmal wissen, dass zwar du mich hören kannst, aber die anderen können das nicht. Für alle anderen redest du also gerade mit der Luft. Und jetzt schau mal nach links. Siehst du die Mädchengruppe da vorne? Die kommen geradewegs auf dich zu. Sie sind in einer Parallelklasse von dir. Wahrscheinlich haben sie von dir gehört und wollen sich über dich lustig machen. Wimmel sie ab. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das besser für dich ist.«
'Hey, was liest du da?'
"Ehm... nichts."
'Das sieht nicht nach nichts aus.'
"Naja... ist nur ein Buch... ich wollte gerade sowieso aufhören es zu lesen"
'Worum geht es denn in dem Buch?'
"Ich glaube, ich muss jetzt in die Klasse."
'Aber die Pause ist noch nicht vorbei.'
"Ja... trotzdem..."
»Siehst du, wie einfach es sein kann, anderen Leuten aus dem Weg zu gehen? Das ist die einzige Möglichkeit, von anderen nicht verletzt zu werden.«
"Ja..."
So lernte ich meinen Schulterteufel kennen. Hoffentlich fandet ihr diesen Eintrag etwas weniger langweilig als den Eintrag zuvor (zumindest habe ich es so empfunden). Hoffentlich habt ihr einen schönen Tag und seit etwas offener als ich.
Liebe Grüße,
C.
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